Projektbeschreibung
Verantwortung für nachhaltige Ernährung wird global und national diskutiert, aber regional und vor allem in Alltagsroutinen (nicht) praktiziert. Aus diesem Grund setzt das Projekt an den alltäglichen Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen mit Ernährung(spraktiken) an, um besser zu verstehen, wie diese innerhalb ihres Alltags und Umfelds Ernährung thematisieren: Welche Alltagsbezüge stellen junge Menschen zu Fragestellungen eines sozial gerechten und ökologisch tragfähigen Lebensmittelsystems her? In welchen Alltagskontexten konkretisiert sich (für wen) Verantwortung? In welche gesellschaftlichen Perspektiven und Standpunkte sind diese und weitere Fragestellungen eingebettet?
Im Rahmen von EAT+CHANGE erforschen Schüler:innen von drei Grazer Mittelschulen als Co-Forscher:innen gemeinschaftlich mit akademisch Forschenden der Universität Graz Ernährungspraktiken und deren soziokulturelle Kontexte im Alltag. Sie identifizieren hierüber Stärken, Schwächen und Veränderungspotenziale im lokalen Umfeld. Dabei werden sowohl bislang unsichtbare Wissensschichten sichtbar gemacht, als auch über diese mit der lokalen Öffentlichkeit in einen Dialog getreten.
Im Projekt wirken die Co-Forscher:innen als Expert:innen ihrer Lebenswelten und den dort stattfindenden Alltagspraktiken aktiv am Gelingen des gesamten Forschungsprozesses mit: Sie formulieren eigene Fragestellungen, denen sie mittels der Methode Photovoice nachgehen, und kuratieren, präsentieren und diskutieren ihre Forschungsergebnisse. Bei der Methode fotografieren die Co-Forscher:innen ihren Alltag und ihr Umfeld und erkunden dabei Kontexte und Erscheinungsformen unterschiedlicher Ernährungspraktiken. Die Aufnahmen werden in Gruppendiskussionen in mehreren Workshops gemeinsam strukturiert und fachbezogen reflektiert, um wiederkehrende Erzählungen sowie eingeschliffene Denk- und Handlungsmuster zu (nicht‑)nachhaltiger Ernährung freizulegen. Um die Ergebnisse sichtbar zu machen, werden schulinterne Ausstellungen gestaltet, welche im dritten Projektjahr in einer großen gemeinsamen Ausstellung in Graz Entscheidungsträger:innen sowie der Öffentlichkeit präsentiert werden. Hierüber sollen die Forschungsergebnisse auch lokale Veränderungsprozesse im Umfeld der Co-Forscher:innen möglich machen.
Das eingesetzte Workshop-Material zur Umsetzung der Forschungsprojekte wird über die Projektlaufzeit kontinuierlich gemeinsam mit den Co-Forscher:innen, den beteiligten Lehrkräften und im engen Austausch mit dem Institut für Medienbildung der PH Steiermark weiterentwickelt. In Form einer multimedialen Handreichung wird dieses Material als offene Bildungsressource digital bereitgestellt und über den Projektkontext hinaus im Bildungssystem verankert.
Project outline
Responsibility for sustainable food consumption is discussed globally and nationally, but (not) practised regionally and especially in everyday routines. For this reason, the project focuses on the everyday experiences of children and young people with food consumption (practices) to better understand how they address food consumption within their everyday life and communities: What everyday references do young people make to issues of a socially just and ecologically sustainable food system? In which everyday contexts does responsibility become concrete (for whom)? In which social perspectives and viewpoints are these and other questions embedded?
Within the framework of EAT+CHANGE, students from three secondary schools in Graz work together as co-researchers with academic researchers from the University of Graz to explore food practices and their socio-cultural contexts in everyday life. They identify strengths, weaknesses, and potential for change in their local communities. In the process, previously invisible layers of knowledge are made visible, and a dialogue is entered into with the local public.
In the project, the co-researchers actively participate in the success of the entire research process as experts of their living environments and the everyday practices that take place there: They formulate their own questions, which they pursue using the Photovoice method, and curate, present and discuss their research results. In the method, the co-researchers take photos of their everyday life and environment and explore the contexts and manifestations of different food practices. The photographs are structured in group discussions in several workshops and reflected on in relation to the subject to expose recurring narratives as well as ingrained patterns of thinking and acting about (non-)sustainable nutrition. To make the results visible, internal school exhibitions will be designed, which will be presented to decision-makers and the public in a large joint exhibition in Graz in the third year of the project. In this way, the research results should also enable local change processes in the environment of the co-researchers.
The teaching material used to implement the research projects will be continuously developed over the course of the project together with the co-researchers, the participating teachers and in close exchange with the Institute for Media Education at the University College of Teacher Education Styria. This multimedia teaching material will be made available digitally as an open educational resource and anchored in the education system beyond the project context.